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fühlst du wie ich?

Text: Carolin Würfel
Musik: Robert Lucaciu
Bild+Video: Jule Würfel


2020 2-Kanal-Videoinstallation 6Min
Auflage von 3

Preis auf Anfrage


Drei Kunstschaffende erzählen vom Kosmos zwischen Kopf und Karosse. Es geht um Autofahrten, Betonlandschaften, zeitlose Sehnsüchte, Panikattacken und vergebliche Versuche Durchzuatmen. Mit unterschiedlichen Werkzeugen untersuchen sie den Moment und das Gefühl, wenn Außenwelt und Innenraum aufeinanderprallen.

Text: Carolin Würfel



Mit Autos kenne ich mich nicht aus, aber mit Sehnsüchten.
 

Dieses Auto war auch mal eine Sehnsucht,
genau wie dieses drei Buchstaben-Land,
durch das dein drei Buchstaben-Auto jetzt fährt. 
Stimmt’s? 
 

Jaja. Offiziell gibt’s dieses Land nicht mehr. 
Nur die Bäume sind geblieben und Platten aus Beton.
Ein bedauerlicher Unfall sagen manche. 
Vielleicht hat’s aber auch gekracht, weil es einfach zu viele Sehnsüchte waren.
Oder die Falschen?
 

Jedenfalls sind aus runden Köpfen irgendwann Vierecke geworden. 
Väter träumen halt von Karossen. 
 

Sag mal, glaubst du etwa? 
Ich würde auch gern glauben. 
Die Holzperlen sind schön. Ihre winzigen Falten spüren nur zarte Hände. 
Dein kleiner rechter Finger hat 16. 

Übrigens: Dort an der Ecke habe ich vor zehn Jahren gekotzt. 
Zu viele Mai Tais. 
Davor habe ich meine Jacke ausgezogen,
taumelnd,
damit sie nicht schmutzig wird. 
Sie war weiß. 
Und ich furchtbar stolz. 
 

Schon komisch, dass du noch Lederjacken trägst. 


Kennst du diesen Spruch:
„Wenn du nicht lernst, wie man sich haut, 
bekommst du nie ein Gesicht.“ 
 

Verdammt, hör bitte mit dem Trommeln auf.
Du bringst mich aus dem Takt. 
Ich habe ewig gebraucht, um meinen Beat zu finden.
 

Wenn wir ehrlich sind, 
ist dieses Auto nur groß genug für eine:n.
Oder zwei, die sich wirklich nah sind. 
Fühlst du wie ich?
 

Murmel
Marmel
Marbel
 

Wer hier eigentlich spricht?
Na du! 
Wir sitzen schließlich in deiner Blase.